Ergebnisse des Projektes LiSchVal veröffentlicht

Wer im Freien arbeitet, hat ein hohes Risiko für Sonnenbrände, vorzeitige Hautalterung, langfristige Hautschädigungen und Hautkrebs. Durch persönliche Schutzmaßnahmen können Außenbeschäftigte ihr Risiko deutlich senken. Im Rahmen von LiSchVal hat das Forschungsteam gemeinsam mit weiteren Expertinnen und Experten zwei Fragebögen entwickelt bzw. ins Deutsche übersetzt, um herauszufinden, wie gut sich Außenbeschäftigte mit Sonnenschutz auskennen und ob sie ihn konsequent anwenden. Mit dieser von der NVKH geförderten Studie wurde untersucht, ob die Fragebögen auch wirklich gut für diesen Zweck geeignet sind.

Zunächst haben Innen- und Außenbeschäftigte geprüft, ob die Fragen und Antwortmöglichkeiten verständlich waren. Nach entsprechenden Verbesserungen wurden die Fragebögen am Ende des Sommers 2020 von 42 weiblichen und 26 männlichen Außenbeschäftigten ausgefüllt. Das Sonnenschutzverhalten wurde dabei rückblickend für den Sommer 2020 angegeben. Nach einigen Wochen füllten sie die Fragebögen erneut aus, so dass das Projektteam feststellen konnte, wie gut die Antworten zu beiden Zeitpunkten übereinstimmten.

Beim Wissensscore war die Übereinstimmung gut (Korrelation 0,78); beim Verhaltensscore war sie sehr gut (0,93). Je höher der Schutzscore einer Person war, desto geringer war die Zunahme der Hautbräunung über den Sommer hinweg (Korrelation -0,23 bis -0,42). Das spricht ebenfalls dafür, dass der Schutzscore zuverlässig das tatsächliche Schutzverhalten widerspiegelt. Entgegen der Erwartungen hing der Schutzscore aber kaum mit der angegebenen Anzahl der Sonnenbrände zusammen (-0,04 bis 0,21). Die Forschergruppe nimmt an, dass dies weniger am Fragebogen liegt, sondern eher daran, dass eine leichte Rötung nicht immer als Sonnenbrand in Erinnerung bleibt.

Der OccuSun-Fragebogen und die deutsche Version des SCSK-Fragebogens erscheinen daher gut geeignet, um das Sonnenschutzverhalten bzw. Sonnenschutzwissen von deutschsprachigen Außenbeschäftigten zu erheben. In Zukunft muss noch untersucht werden, ob die Fragebögen auch entsprechende Verbesserungen (z.B. nach einer Sonnenschutzschulung) gut nachweisen können.

Die Projektergebnisse veröffentlichten Henriette Rönsch, Marc Rocholl, Michaela Ludewig, Andreas Staudt, Mathias Langner, Theresa Steeb, Annika Wilke, Swen Malte John, Carola Berking, Stefan Beissert, Andrea Bauer nun in ihrem Artikel Sonnenschutz bei Beschäftigten im Freien. Entwicklung und Validierung von standardisierten Fragebögen für Verhalten und Wissen, der im Mai 2024 online bei JDDG: Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft erschienen ist.