Politische Debatte im Europäischen Parlament zu Hautkrebsrisiko von Arbeitskräften in Außenberufen

Am 20. April 2016 fand im Europäischen Parlament die politische Debatte „Skin Cancer: European Outdoor Workers' Number One Enemy“ statt, an der auch die NVKH-Mitglieder Prof. Matthias Augustin (Universität Hamburg) und Prof. Swen Malte John (Universität Osnabrück) teilnahmen. Die Veranstaltung wurde im Rahmen der Kampagne Skin Cancer: Safe Work Under the Sun durchgeführt und von der European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) zusammen mit der European Cancer Leagues Association (ECL) und der MEPs Against Cancer Group (MAC) organisiert. Nessa Childers (Irland), Ole Christensen (Dänemark) und Jens Gieseke (Deutschland), Abgeordnete des Europäischen Parlaments und Gastgeber des Events, führten durch das Programm.

Im Zentrum der Veranstaltung standen die 14,5 Millionen europäischen Arbeitskräfte, die >75% im Freien arbeiten und daher ständig natürlicher UV-Strahlung ausgesetzt sind. Sie haben somit ein wesentlich höheres Risiko, an weißem Hautkrebs zu erkranken. Die Debatte prangerte unter anderem an, dass es bisher keine EU-weiten Vorgaben zum Schutz dieser Arbeitskräfte gibt.

Die Experten beleuchteten in ihren Vorträgen unterschiedliche Aspekte, beispielsweise die Rolle der Europäischen Kommission und der Weltgesundheitsorganisation sowie die Perspektive der Arbeitskräfte. Prof. Augustin stellte die wirtschaftliche Belastung der Gesundheitssysteme durch Hautkrebs dar. Am Ende der Veranstaltung unterschrieben die Teilnehmer einen Global Call to Action, den Prof. John zu Beginn vorgestellt hatte. Dieser soll politische Entscheidungsträger, Arbeitgeber, Arbeiterorganisationen und Ärzte für die erhöhte UV-Belastung der Arbeitskräfte mit Außenberufen und der damit verbundenen Gefahren sensibilisieren.