Die 3. Nationale Versorgungskonferenz in Hamburg: NVKH mit voller Kraft voraus

Bereits zum dritten Mal lud die Lenkungsgruppe der NVKH am 9. Februar 2017 zur jährlich stattfindenden Nationalen Versorgungskonferenz Hautkrebs ein. Das Marriott Hotel in Hamburg bot einen passenden Rahmen, um die aktuellen Entwicklungen der NVKH vorzustellen und zu diskutieren. Dabei nutzten die Initiatoren das Bild eines Schiffes, das zunehmend an Fahrt gewinnt, um die Vergrößerung und Aktivität des Netzwerkes in den letzten Jahren zu illustrieren. Dies zeigte sich auch durch das interdisziplinäre Publikum sowie die sehr unterschiedlichen Projektvorstellungen.

Die Konferenz war dieses Jahr in zwei Programmblöcke unterteilt: Am Vorabend fanden zunächst Arbeitsgruppen-Sitzungen statt. Unter der Leitung der Handlungsfeld-Koordinatoren Prof. M. Augustin (Hamburg), Prof. A. Katalinic (Lübeck) und Dr. P. Mohr (Buxtehude) tagten die Mitglieder der Handlungsfelder 2 und 3, um insbesondere die Formulierung von Nationalen Versorgungszielen für den Bereich Hautkrebs voranzutreiben. In der Sitzung der Handlungsfeldes 4, zusammen mit Ziel 9 aus Handlungsfeld 2, wurden unter dem Vorsitz von Prof. F. Meier (Dresden) und Prof. D. Schadendorf (Essen) laufende Projekte vorgestellt sowie mögliche Folgeprojekte diskutiert. Die Sitzung des Handlungsfeldes 1 wird aus terminlichen Gründen erst im Mai stattfinden.

Am Vormittag des 9. Februars fand mit rund 70 Teilnehmern der öffentliche Konferenzteil statt, den Dr. Klaus Strömer (Mönchengladbach) moderierte. Mit seinem Vortrag „Die neuen Krebsregister – Ein Mehrwert für die onkologische Dermatologie?“ eröffnete Prof. A. Katalinic die Veranstaltung. Darin gab er zunächst einen Überblick über den Begriff des Krebsregisters, die bestehenden Registerarten sowie die Entwicklung und Aufgaben der klinischen Krebsregistrierung in Deutschland. Prof. Katalinic zeigte anschaulich die Funktionsweise eines modernen Krebsregisters auf und machte deutlich, dass die NVKH einen wesentlichen Beitrag zum Ausbau und zur Weiterentwicklung der klinischen Krebsregister leisten kann.

Im Anschluss skizzierte der Vorsitzende der NVKH-Lenkungsgruppe Prof. D. Schadendorf in seinem Vortrag „Statusbericht NVKH – wo stehen wir?“ die Entwicklung des Netzwerkes und blickte auf ein erfolgreiches und produktives Jahr 2016 zurück. So wurden mehrere Veranstaltungen durch die NVKH organisiert, um den interdisziplinären Austausch zu fördern. Darüber hinaus stellte sich die NVKH bei verschiedenen Fachtagungen vor und baute ihre Öffentlichkeitsarbeit aus – zum Beispiel durch die Erstellung einer Informationsbroschüre, deren erste Ausgabe den Konferenzteilnehmern präsentiert wurde. Zuletzt ging Prof. Schadendorf auf die Projektarbeit der NVKH ein, die mit insgesamt 14 neuen Projekten im Jahr 2016 erfolgreich ausgebaut werden konnte. Der Sprecher des wissenschaftlichen Beirats, Prof. H.-P. Howaldt (Gießen), stellte am Beispiel der Chirurgie dar, wie wichtig die intersektorale Zusammenarbeit für die Behandlung von Hautkrebspatienten ist.

Nach einem kurzen „Schnack“ bei Kaffee und Gebäck wurden laufende NVKH-Projekte vorgestellt. Vertreter der Projekte ForMulA UV (M. Ludewig & M. Rocholl, Osnabrück), Prim-Screen (M. Krensel, Hamburg), EBPIDASC (J. Brütting, Dresden) und PsyVerPraxis (F. Meiß, Freiburg) präsentierten ihre bisherigen Ergebnisse. Zum Abschluss blicke Prof. Augustin auf das kommende Jahr, in dem die Aktivitäten, Kooperationen, Projekte und Kommunikation weiter vorangetrieben werden sollen. Außerdem steht die Finalisierung und anschließende Verbreitung der Versorgungsziele auf der Agenda, die in der geschlossenen Sitzung am Nachmittag abgestimmt wurden. Prof. Augustin betonte, wie wichtig die Einbindung aller beteiligten Akteure (auch nicht-dermatologischer Fachdisziplinen, Politik, Krankenversicherungen) ist, um die Zielsetzung der NVKH – die messbare Verbesserung der Prävention und Versorgung von Hautkrebs – umzusetzen.